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表紙)
温泉医学index (
目次)
A 温泉研究 Balneology Research
Page 1
①
温泉の科学 Page 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9,
②
温泉研究業績 Page 10, 11, 12 : 13, 14, 15, 16, 17,
18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27,
③
温泉学会の案内 Page 28, 29, 30,
④
温泉療法医 Page 31
⑤
温泉医学アルバム Page 32
B 温泉療法 Balneotherapy
Page 33
①
温泉療法の実際 Page 34
②
安全入浴法 Page 35
③
泉質について Page 36
④
美人の湯 Page 37
⑤
言い伝え Page 38
⑥
よくある質問 Page 39 : 40, 41, 42, 43, 44, 45, 46,
47, 48, 49, 50, 51, 52, 53, 54, 55,
56, 57, 58, 59, 60, 61, 62, 63, 64
★iPhone用ページ
次に、ベルツ博士が日本の温泉療法について書いた論文を紹介します。
後にドイツ内科学叢書に収載されました。日本屈指の高温強酸性泉に出会って、
その驚きと賞賛が行間にあふれています。
ベルツ博士は大正天皇の侍医をつとめ、また岩倉具視などの主治医もつとめました。
E. Baelz:
Behandlung mit heissen Baedern 熱水浴療論 1896年
(ドイツ内科学叢書 Handbuch der speziellen Therapie innerer Krankheit に収載)
熱浴トハ其温度吾人ノ血温即チ摂氏三十七度以上ナルモノノ総称ニシテ乾燥セル空気ヲ用ユル者(空気浴)ト蒸気ヲ用ユル者(蒸気浴)ト水ヲ用ユル者(熱水浴)ト砂ヲ用ユル者(砂浴)トノ四種アリ。余ハ爰ニハ只其第三乃チ熱水浴ニ就テ述ベントス。
世界ノ最高熱泉ハ恐ラク日本草津ニ於ケル遊離塩酸及ヒ硫酸ニ富メル者ナラン、草津ニ於イテハ病者ハ五十度乃至五十四度ノ熱水中ニ一日五回三分間ヅツ入浴スルガ為ニ八日乃至十四日ヲ経レバ一種ノ濕性濕疹初メ鼠蹊部及ビ腋窩ニ発生シ終リニ全身ニ万延ス。去リトテ入浴ハ決シテ停止サルルコトナシ。然リ而シテ重症僂麻質斯、第三期黴毒等ニ向テハ其治効眞ニ驚ベキモノアリ。
然レドモ高度ノ熱浴ニハ浴前、熱水ヲ頭部ニ頻回灌漑スルヲ以テ腦症状ヲ防グ最上良法トナル――余ノ経験ヲ以テスレバ余ハ断ジテ此ノ熱水灌漑法ハ冷罨法ニ優レルモノトス。是レ最初ヨリノ頭部血管ヲ弛緩シテ腦髄ニ於ケル十分ノ血量ヲ確実ニシ、皮膚及ビ筋肉ニ於ケル血液過流ニ由リテ容易ニ来ルベキ腦貧血ヲ予防スルヲ以テ其ノ奏功推シテ知ルベシ。
痛風ニモ亦熱浴ハ古来賞揚サレタリ。余ハ上述ノ草津温泉ニ於ケル浴治法(四十三度乃至四十五度ノ熱浴ヲ日々三、四回四週連続持続)ニテ赫灼タル成績ヲ見タリキ。ヰスバーデン(Wiesbaden) 及ビ他ノ痛風ニ有効ナル温泉ニ於テ、更ラニ高度ノ熱浴ヲ試ミタランニハ其ノ成績更ニ佳良ナラン。
※ ベルヌ条約(1986年9月9日)による著作権保護期間の死後50年間、またドイツ著作権法(1965年9月9日)による著作権保護期間の死後70年間を経過しましたので、ベルツ博士(1849年1月13日生~1913年8月31日没)の論文の原文を紹介させていただきます。
In Deutschland giebt es namentlich 2 Verurtheile
gegen das heisse Bad. Erstens glaubt man, es schwäche. Darauf kann ich
antworten, dass weitaus die meisten Europäer, die nach Japan kommen, und
die an kalte und laue Bäder gewöhnt waren, das heisse Bad dort annehmen
und es ungemein erfrischend finden, namentlich in Sommer, und besonders
nach grossen Anstrengungen. Die bekannten Wagenzieher in Japan, Leute,
die die grössten Leistungen vollbringen, die einen Menschen an einem Tage
im Laufschritte über 100 Kilometer weit ziehen, sind sämmentlich grosse
Freunde der heissen Bäder. Hiernach können diese nicht verweichlichen.
Und dieselben Leute stehen oder laufen oft barfüssig oder nur mit Strohsandalen
an den Füssen nach dem Bade stundenlang im Schnee.Zweitens fürchtet man
die Erkältung nach dem heissen Bade.
Hier in Wiesbaden, als ich ein heisses Bad
im Hôtel bestellte, meinte der Bademeister, ich müsse mich ja in dem ungeheiztem
Raume erkälten, und als ich ihm sagte, eben weil das Bad heiss sei, erkälte
ich mich nicht, sah er mich ungläubig an, als ob er mich nicht für recht
gescheit hielte. Die ersten deutlichen Aerzte, die nach Japan kamen, riethen,
die Bäder weniger heiss zu machen. Glücklicherweise liessen aber die Japaner
sich von dem, was die jahrhundertelange Erfahrung als nützlich gelert hatte,
nicht abbringen und nachher haben alle diese Aerzte selbst die heissen
Bäder angenommen.
Was die Erkältungsgefahr betrifft, so betone
ich bestimmt, dass man sich nach dem warmen Bade, das heisst dem Bade bis
zur Blutwärme und abwärts, leicht erkälten kann, nach dem heissen Bade
aber kann man sich gar nicht erkälten, es ist der beste Schutz gegen Erkältung.
Das zeigt erstens die alltäglichen Erfahrung, indem die Leute ohne üble
Folgen oft halb oder ganz nackt aus dem heissen Bade im Winter über den
kalten Hof und die Strasse gehen und sich nicht im Geringsten scheuen,
sich dem eiskalten Nordostwinde auszusetzen. Da diese Thatsache besteht,
die aller unserer Anschauungen spottet, so hielt ich es für meine Aufgabe,
sie nicht zu ignoriren, sondern zu erkären, und ich habe Folgendes gefunden:
Das warme Bad bis Blutwärme macht leichte Erschlaffung der Hautnerven,
aber mit Erhaltung der Reaction auf Kältereize, so dass die Hautgafasse
unter dem Kältereise sich rasch contrahiren und grosse Blutmengen ins Innere
das Körpers getrieben werden. Beim heissen Bade dagegen tritt eine vollständige
Lähmung der Hautgefässe für längere Zeit ein, sodass weder kalte Luft noch
kaltes Wasser eine Wirkung haben. Daher erklärt sich auch die Thatsache,
dass in Russland die Leute nach dem heissen Bade nackt im Schnee herumgehen.
Ich habe es in Japan selbst so versucht und mich nicht erkältet.
Wenn ein gesunder Mensch seine eine Hand
in eiskaltes Wasser taucht und hat einen Sphygmographen auf der anderen
Hand, so sieht man die Wirkung dieser Abkühlung durch Zusammenziehung der
Gefässe und Beschleunigung des Pulses
sofort. Die obigen Curven zeigen, dass eine solche Wirkung nicht eintritt nach einem heissen Bade. Sie können Kälte anwenden, wie Sie wollen, der Reflex auf die Arterien fehlt, und darauf beruht der Schutz vor Erkältung. Natürlich ist er in der Zeit beschränkt,und nachdem Haut und Körper sich etwas abgekühlt hat, ungefähr nach 10 Minuten nach dem heissen Bade, kommt der Mensch in das Stadium, in dem er sich unmittelbar nach dem warmen Bade befindet; dann ist er aber bekleidet, und die Gefahr der Erkältung vorüber. Die Erkältung beruht naturlich darauf, dass das Blut plötzlich nach innen strömt in einen locus minoris resistentae. Was die Hautresorption betrifft, so schien bisher diese Frage in dem Sinne erledigt zu sein, dass Flüssigkeiten und in ihnen gelöste Salze nicht aufgesagt werden. Ich habe nachgeforscht, ob sie nicht nach einem beissen Bade doch stattfindet, und habe gefunden, dass wirklich einzelne Stoffe resorbirt werden, andere nicht. Ob eine Art Aussuchung für die Stoffe von Seiten der Haut stattfindet, weiss ich nicht, ich weiss nur, dass, wenn man ein Salicylsäurebad von 1:1000 nimmt, stets bei der nächsten Urinentleerung nach dem Bade eine Salicylsäure-Reaction zu erhalten ist. Wir haben auch nach einer Vorschrift Röhrig's Präputium und Nabel mit Wachs bedeckt, und doch war das Resultat dasselbe. In jedem Falle ohne Ausnahme hat Resorption stattgefunden. Dagegen ist es nie gelungen, salicylsaures Natron und Eisensalze zurResorption zu bringen.
Physiologisch ist nun interessant, erstens,
dass eine Resorption möglich ist, und zweitens, dass nur bestimmte gelöste
Stoffe resorbirt werden. Ich werde diese Versuchsreihe noch weiter fortsetzen.
Dass heisse Bad hat eine sehr hohe volkswirthschaftliche Bedeutung. In
Japan ist es im Winter kalt, die Häuser sind nicht heizbar, darum müssen
sich die Leute
Wärme auf andere Weise verschaffen. Der Mann geht am Abend ins Badehaus, reinigt sich, seine Blutwärme erhöht sich, und hat den Abend bis zum Schlafengehen seine behagliche Wärme für ein paar Pfennige. Es wäre nützlich,wenn man auch
bei uns solche Bäder für Arbeiter einrichten würde. Das kalte und lauwarme Wasser hat nicht die nöthige Anziehungskraft; bietet man den Leuten aber am Abend eine sehr warme Uebergiessung, dann werden sie mit Vergnügen hingehen, und die Hydrophobie unter den Arbeiten wird verschwinden.
Für den Gebrauch des heissen Bades möchte
ich noch folgende Rathschläge geben. Bevor man ins heisse Bad, namentlich
das sehr heisse, geht, übergriesse man den Kopf mit heissem Wasser, das
beste Mittel, um eine Gehirnhyperämie zu verhüten. Geht man dann mit dem
Körper in das heisse Wasser hinein, so sind die Gehirngefässe schon vorher
stärker erschlaft, und die nachherige Hyperaemie der Haut hat keine nachtheiligen
Folgen aufs Gehirn. Andernfalls kommt es leicht zu Ohnmachtsanfällen. Ich
habe auch gefunden, dass man beim heissen Bade halb sitzend höhere Temperaturen
vertragen kann als liegend. Die richtige Zeit, das Bad zu verlassen, ist,
wenn man ein Gefühl von Kopfcongestionen oder Herzklopfen bekommt. Meine
Blutwärme steigt gewöhnlich auf 38 1/2, und der Puls auf 100.
Wenn man herausgeht, fällt der Puls wieder,
und es bricht Schweiss aus. Indicationen: Das heisse Bad ist ein Ableitungsmittel.
Bei Pneumonie und capillären Brochitiden namentlich der Kinder halte ich
es für nahezu ein Specificum. Die Sterblichkeit ist seit dieser Behandlung
auffallend herabgegangen. Es wirkt wie ein Sinapismus auf die ganze Haut.
Bei croupöser Pneumonie, die ja übrigens meist von selbst heilt, ist die
Wirkung nicht so deutlich. Doch ist es mir bei Kindern nicht immer möglich
gewesen, croupöse und catarrhalische Pneumonie genau zu unterscheiden,
ich glaube, manche Fälle gehen ineinander über. Aber ich kann das heisse
Bad nicht genug rühmen für die Fälle mit starker Hyperämie der Bronchialschleimhaut.
Die Wirkung ist eine auffallende: die Athmung wird ruhiger, der Puls wird
besser, es bricht Schweiss aus, die Kinder husten weniger und verfallen
meist in ruhigen Schlaf. Die Bäder werden je nach Bedürfniss wiederholt.
Die Temperatur der Bäder nehme ich zu 40-42
Grad. Wenn die Blutwärme schon vorher sehr hoch war, gebe ich das Bad nur
bis zu den Brustwarzen und bespritze das Gesicht etwas mit kaltem Wasser;
Dauer des Bades 5-15 Minuten; ist die Blutwärme weniger hoch, so bleiben
die Kranken länger darin.Bei Rheumatismus ist die Wirkung der heissen Bäder
selbstverständlich oft eine günstige. Bei Nephritis wird das heisse Bad
schon lange angewandt, und das zeigt auch, dass die Gefahr für das Herz
nicht so gross sein kann, denn gerade bei Nephritis ist das Herz immer
irgendwie betheiligt.Bei Cholera
habe ich nicht die günstigen Resultate gesehen, wie Herr Rumpf sie schilderte, und dann möchte gerade warnen, sie so heiss und zugleich so lange zu geben. Herr Rumpf sprach von 34 Grad Réaumur, also 42-43 Grad Celsius. Dabei tritt bei längerem Baden schon leicht eine bedeutende Herzschwäche ein, und man hat grosse Mühe, durch Kampherinjectionen und dergl. den Kreislauf zu heben.
Eine andere Indicationen sind molimina menstrualia.
Bei den europäischen Frauen stösst man Anfangs auf grossen Widerspruch,
wenn man das heisse Bad dagegen empfiehlt; aber die es probirt haben, waren
damit zufrieden und haben es gerne wiederholt.
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Meine Herren! Zum Schlusse möchte ich noch
auf ein kleines nützliches Instrumentchen aufmerksam machen: Die Meisten
kennen wohl diese japanische Wärmeflasche, die zwar im Publikum als Handwärmer
gebräuchlich, aber wunderbarerer Weise in der Medicin nicht eingeführt
ist. Sie ist das beste Mittel, um trockene gleichmäßige Hitze lange local
einwirken zu lassen. Es ist ein flaches, durchlöchertes, mit Stoff überzogenes
Blechkästchen, in das man eine cigarettenförmige Patrone aus der feinpulverigen
Holzkohle einer Solanee bringt. Die Patorone wird angezündet, der Deckel
zugemacht, und nun glimmt die Kohle 5-6 Stunden weiter, und während der
Zeit hatman das Ding in ein Tuch eingeschlagen, den Deckel nach oben auf
der Stelle die man erwärmen will. Man nennt es in Japan Brustwärmer (Kairo);
Ich kann es nur dringend empfehlen.Es giebt in Japan keine Haushaltung,
wo diese Brustwämer nicht sind, und manchem Arzte wird dadurch ein Nachtbesuch
erspart, wenn die Mutter dem Kinde bei Leibschmerzen u. dgl. einen solchen
Wärmer auf den Leib legt. Besonders nützlich zeigt sich diese bequeme Wärmequelle
bei Schmerzen aller Art im Unterleibe, gehen sie nun vom Magen, Darme,
Uterus oder Ovarien aus, ferner bei Brustschmerz, Rheumatismen, Hemikranie.
Die Wärmeflasche ist in Deutschland in jeder Handlung japanischer Waaren
zu haben. Sie kostet wenig über 1 Mark und die Patronen sind über aus billig.
(Verlag
von Bergmann, Wiesbaden, 1893)
Ueber die Wirkungen das kalten Wassers wird
von Aerzten und Laien so viel geschrieben, dass die Literatur allmählich
zu ganzen Bibliotheken anschwillt, und auch dem heissen Luftbade wird ein
bedeutender Grad von Aufmerksamkeit zu Theil; mit dem heissen Wasserbade
haben sich dagegen nur wenige beschäftigt. Die schönen Versuche von Liebermeister
und Schleich an Meschen und von Bauer an Thieren sind nur in wissenschaftlichen
Werken mitgetheilt, werden wenig benutzt und es werden keine praktischen
Consequenzen daraus gezogen. Es existiren in der That noch heute über die
heissen Bäder die seltsamsten und falschesten Vorstellungen auch unter
den Aerzten, und diese möchte ich corrigiren. Das alte "Nonum prematur
in annum" habe ich gewissenhaft befolgt, denn meine jüngsten Versuche
sind 9 Jahre, die ältesten 16 Jahre alt. Ich selbst habe seit 16 Jahren
mindestens zweimal wöchentlich heisse Bäder genommen, im Sommer bei Anstrengungen,
Gebirgsmärschen oft zweimal an einem Tage, und ausserdem habe ich die millionenfachen
Erfahrungen eines zahlreichen Volkes verwerthet, das mehr an heisse Bäder
gewöhnt ist, als selbst die alten Bömer es waren, in einem Lande, wo auch
die armen Leute wenigstens jedem zweiten Tag baden.
Von der Bedeutung des heissen Bades in Japan
können Sie sich einen Begriff machen, wenn ich erwähne, dass allein in
der Hauptstadt Tokio die öffentlichen Badeanstalten täglich von 3-400 000
Menschen besucht werden, und dabei hat jeder anständige Mensch für sich
und seine Familie ein Bad im Hause. Eine solche Betheiligung ist natürlich
nur möglich bei einem sehr geringen Preise, und dieser beträgt denn auch
nur 2-3 Pfennige. Und ein solch niedriger Preis wieder ist nur möglich,
wenn die öffentlichen Bäder gemeinsam sind. Es klingt nun nicht sauber,
dass mehrere hundert Menschen im selben Bade baden, es ist aber in Wahrheit
nicht so schlimm, denn erstens baden die Leute fast jeden Tag und dann
ist es strenge Regel, dass niemand ins heisse Bad geht, ohne sich vorher
mit heissem Wasser gewaschen zu haben, besonders an allen Stellen, wo man
leicht schwitzt. Das Badebassin, worin die Leute sitzen, ist zwar verhältnissmäβig
klein, aber das Wasser fliesst beständig zu und ab, erneuert sich immer,
so dass die Unreinlichkeit nie sehr gross sein kann. Die Art zu baden ist
die, dass man sich zuerst ausserhalb des Bades mit heissem Waaser abwäscht,
dann steigt man in's Bad, bleibt darin 3 10 Minuten und länger. Dadurch
kommt eine Hauthyperämie zu Stande.
Die Leute kommen heraus und nun waschen sie
gründlich mit heissem Waaser, aber stets ausserhalb des Bassins, übergiessen
sich mit heissen Wasser, steigen wieder für einige Minuten ins Bad zurück
und damit ist die Sache zu Ende. Nun kleidet man sich an und geht selbst
im Winter leicht gekleidet oder auch halb nackt - ich habe auch schon gesehen
ganz nackt - aus dem Badehause, mit Recht über den Europäer lachend, der
glaubt, man könne sich dabei erkälten.Die Temperatur der Bäder ist fast
durchweg 45º, nie unter 42˚ Celsius, weil die Erfahrung gezeigt hat, dass
bei niederer Temperatur man sich leicht erkältet. Bei dieser Gelegenheit
möchte ich die Bitte aussprechen, dass doch endlich in Deutschland wenigstens
die Aerzte bei der Besprechung von Badetemperaturen Celsiusgrade anwenden.
Der deutsche Gelehrte bildet sich doch so viel ein auf seine Wissenschaftlichkeit
und Exactität. Ist es aber exact und widerstreitet es nicht der einfachsten
Logik, wenn wir die Blutwärme, die wir z. B. bei Typhus durch das Bad beeinflussen
wollen, nach Celsiusgraden berechnen und das Bad nach Réaumur. Waswürden
wir von einem Mann denken, der sagt: der Stab hier ist um so und so viel
cm. zu lang, ich muss also soviel Zoll
abschneiden, damit er die richtige Länge bekommt! Das ist aber dasselbe, wie wenn man die Blutwärme mit Celsius und die Badetemperatur mit Réaumur misst. Dass das Publikum sich von seiner Skala ungern und nur langsam trennt, ist begreiflich; aber dass die Aerzte in wissenschaftlichen Büchern diese Doppelskala aufrecht erhalten, ist mir ein Räthsel.
Was geht nun vor im heissen Bade? Ich nehme
an, es ist 42 Grad warm. Beim Hineinsteigen kommt es zur Gänsehaut, Contraction
und Blässe, die bald vorübergeht und einer Erschlaffung und Röthung der
Haut Platz macht. Der Puls wird oft erst etwas langsam, nimmt dann an Frequenz
zu; die Athmung ist zuerst wenig beeinflusst, später wird sie frequenter
und mehr thorakisch. Die Blutwärme, unter der Zunge gemessen, steigt allmählich
an, mehr oder weniger, je nach der Dauer und Temperatur des Bades, in manchen
Fällen bis 40 und 40 1/2 Grad.
Die Arterien erschlaffen, der Puls wird sehr
voll, die Schläfenarterie prominirt sichtbar und fühlbar und alle oberflächlichen
Arterien sind stark geschlängelt. Das Sphygmogramm zeigt eine hohe Welle
mit spitzem Gipfel, ähnlich wie bei vorübergehenden Erschlaffungszuständen
von anämischen oder sonst erethischen zarten Leuten, eine Curve, ähnlich
wie bei Aorteninsufficienz. Die mittlere Füllung des palpirten Arteriensystemes
ist also vergrössert bei bedeutendem Verlusteder Elasticität. Bei einem
Menschen, der das heisse Bad verlässt, sieht die Schläfenarterie aus, als
wenn er hochgradiges Atherom hätte, nach einer Stunde ist das alles verschwunden.
Ich führe nur ein paar Zahlen an über den Puls, die Temperatur und Respiration
im Bade, beobachtet, an Dr. K. Miura, dem ich für seine Hülfe bei allen
Versuchen zu grossem Danke verpflichtet bin, im August 1884 bei einer Lufttemperatur
zwischen 27 und 30 Grad Celsius. Er geht ins Bad um 9 Uhr 45 Minuten bei
42 Grad Wasserwärme, Puls 84, Respiration 24, Temperatur unter der Zunge
37,6 Grad; nach 10 Minuten Puls 90, Respiration 24, Temperatur 38,3 Grad.
Jetzt hätte er das Bad verlassen sollen, er hat aber aus wissenschaftlichem
Interesse es fortgesetzt, blieb 20 Minuten darin:Puls 100, Temperatur 39,5
Grad, er bekam Schwindel und Brechneigung und verliess das Bad; der Puls
stieg nun plötzlich von 100 auf 132, es kam ein kolossaler Schweiss, die
Temperatur stieg auf 39,7 Grad, Miura überspritzte sich mit kaltem Wasser,
wodurch die Herzcontraction sogleich kräftig, aber die Pulswelle nicht
wesentlich beeinflusst und das Blut nicht nach innen gedrängt wurde. Durch
kalte Begiessungen ging der Puls schnell herunter, und in einer Stunde
war die Temperatur nahezu normal.
Ich füge daran die Feststellungen an einem
deutschen Gelehrten mit immer wieder recidivirender Tripper-Iritis, der
schwefelsäurehaltige Bäder nahm, auch hier stieg die Bluttemperatur auf
39,5 in 15 Minuten in einem Bade von 44 Grad. Derselbe
Mann nahm später ein Bad von 45 und von 44
1/2 und die Bluttemperatur ist gestiegen bis auf 40,2 Grad. Er hat täglich
drei heisse Bäder genommen, und wurde in 4 Wochen nahezu geheilt. Die Bluttemperatur
steigt im sehr heissen Bade ausserordentlich schnell, einmal sah ich sie
in 6 Minuten, in einem Bade von 46 Grad von 36,6 auf 40.7. Natürlich muss
da eine Wärmeaufnahme stattfinden. Die Blutwärme steigt beim Verlassen
des Bades manchmal noch um mehrere Zehntel Grade, manchmal nicht, und fällt
nach 1 bis 2 Stunden zur Norm.
Der Eiweissstoffwechsel ist nicht vermehrt.
So lange ich die Bestimmung nach Liebig machte, fand ich Schleich eine
bedeutende Vermehrung des Harnstoffes, bestimmt man diesen aber direkt,
so findet man keine Vermehrung. Die näheren Zahlen darüber werde ich in
einer späteren ausführlichen Publikation geben. Das Körpergewicht bei Dr.
Miura hat in 8 Tagen bei täglich 3 heissen Bädern im Ganzen genau 1 Pfund
abgenommen. Das ist der Verauf des Bades. Nebenstehend haben Sie die Pulskurven
vor dem Bade, im Bade und bei Bespritzung mit kaltem Wasser nach dem Bade.
次に、前半部分を紹介します。日本の医学を世界に最初に紹介した記念すべき医学論文です。温泉療法の専門家であったベルツ博士が草津で巡り会った高温強酸性泉に感動したことや自身の幼少時の温泉の想い出も書き込まれています。
ベルツ博士は日本古来の温泉療法に強い関心を寄せ、多くの温泉研究をしました。帰国後はドイツ内科学会などで日本の温泉医療を報告しました。これは今から130年前に世界に紹介された日本医療の記念すべき論文です。当時は「時間湯」が54度、1日5回の入浴であったことが記載されています(現在は47度、1日4回)。また草津節の名文句「お医者さまでも草津の湯でも、惚れた病は、そりゃ治りゃせぬよ」がそのまま訳されています。草津温泉の効用を解説しつつも日本人の熱湯好きに苦言を呈しています。
日本人は湯から出てゆでダコのように赤くなるーーーと言いますが、ドイツのベルツ博士はカニのように赤くなると表現してます。これも文化のちがいでしょうかーーー。
--ベルツ博士が1893年にドイツ医学会で発表した草津温泉療法の論文(抜粋)--
Verhandlungen des Congresses für Innere Medicin
Zwölfter Congress
Gehalten zu
Wiesbaden, vom 12.-15. April 1893.
Das heisse Bad in physiologischer und therapeutischer Hinsicht.
Von
Professor Dr. Baelz (Tokio)
Mit
5 Curvenzeichnungen im Texte.
XXV. Das heisse Bad in physiologischer und therapeutischer Hinsicht.
Ich möchte nun noch kurz auf eine Art von
Bädern aufmerksam machen, die einzig in der Welt dasteht sowohl in Bezug
auf die Badeweise, als auch auf die therapeutischen Resultate: das sind
die Bäder im Badeorte Kusatsu. Wie stark dieselben nach der Volksmeinung wirken müssen, geht aus dem
japanischen Sprichwort hervor: "Es giebt nur eine Krankheit, die eine Arzt und selbst die Bäder von
Kusatsu nicht heilen können, und das ist die Liebe." Diese Quellen liegen im Gebirge über 1000 Meter hoch, sie sind sehr starke Salzsäure-Schwefel-Alaun- Eisenquellen; ein Liter enthält 1,8 freie Schwefelsäure, 0,8 Salzsäure. 1 1/2 Gramm schwefelsaure Thonerde und 1/4 Gramm schwefelsaures Eisen, ausserdem etwas Schwefelwasserstoff. Die Bäder werden noch heisser genommen als anderswo, und kein Europäer kommt in diesen Badeort, ohne ins äusserste Erstaunen zu gerathen, wenn er sieht, wie die Menschen bis zu 54 Grad Celsius 5 mal am Tage baden. Die Wärme des Wassers ist so gross, dass die Leute nur durch gemeinsame Willensanstrengung auf Kommando ins Bad hineingehen. Dasselbe dauert höchstens 3 Minuten; von Zeit zu Zeit lobt und ermuntert sie der Vorbader, nur noch kurze Zeit auszuharren; dann kommen sie heraus, roth wie die Krebse. Die Baderegel befiehlt erst 100 mal mit einem Schöpf-löffel das heisse Wasser über den Kopf zu giessen und dann erst hineinzugehen. Sonst bekommt man Ohnmachten. Hier beobachtet man nun etwas, was wir uns nicht erklären können. Es bricht nämlich nach 6-7 Tagen zuerst an Stellen, wo die Haut weich ist, wie an Ellbogen- und Schenkelbeuge, Analgegend, Achselhöhle, später am ganzen Körper ein starkes pockenartiges Exanthem oder ein Ekcem aus. Nach kurzer Zeit ist der Mensch so damit bedeckt, dass er oft kaum gehen kann. Wir haben alle Mittel der Hauttherapie erschöpft und nichts gefunden, was dieses Exanthem, das manchmal Monate dauert, heilen kann. Die Leute verlieren den Schlaf und kommen vorüber gehend herunter. Dafür sind die Resultate des Bades ganz glänzende.
Die Wirkung ist bei schweren Rheumatismus und bei schwerer tertiärer Syphilis eine besonders grosse, und dafuür wird das Bad auch seit Jahrhunderten angewandt. Ich habe einen syphilitischen Engländer behandelt, der trotz aller medicamentösen Behandlung immer wieder Recidive bekam; schliesslich schickte ich ihn nach Kusatsu, und nach drei Monaten kam er züruck und konnte die grössten Bergbesteigungen machen; eine schwere syphilitische Periostitis an der Tibia war spurlos verschwundeu, und dabei hatte er wärend der ganzen Zeit weder Jod noch Quecksilber gebraucht. Gerade diese Heilungen bei hartnäckiger Syphilis sind ausserordentlich auffallend.
Auch mehrere Jahre lang andauernde Heilung
bei sonst mit allen Mitteln umsonst behandelter Gicht habe ich durch die
Kusatsubäder wiederholt beobachtet. Endlich ist es auch der einzige Ort, wo ich wirklich
Heilungen von Lepra gesehen habe: diese wird dort mit heissen Bädern und
zugleich mit Moxen behandelt, bis zu 1000 Moxen am Tage.
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Ich fasse zusammen: Das heisse Bad in phisiologischer
Beziehung ist eine ausserordentlich angenehme und erfrischeude Einrichtung,
namentlich nach körperlicher Ansterungung, und die Gefahr der Erkältung
ist unmittelbar nach dem Bade absolut ausgeschlossen. Wenn man sich nachher
mit kaltem Wasser übergiesst, ist das ganz erfrischend, aber man erkältetsich
nicht.
Die therapeutisch Wirkung ist namentlich
bei Congestionszustanden der Athmungsorgane auffallend, sie ist ferner
sehr deutlich bei Rheumatismus und Nephritis, bei Menstruationsbeschwerden.
Was das Fieber betrifft, so handelt es nicht
um Fieber im pathologischen Sinne, sondern einfach um vorübergehende Wärmeerhöhungen,
um vorübergehende Wärmeaufname aus dem wasser. Ich habe gesagt, die Blutwärme
kann über 40 Grad gehen; ich selbst muss bei 39 oder 39 1/2 Grad heraus,
aber bei Anderen habe ich bis 40,7 Grad beobachtet.
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Was die Apoplexie betrifft, so ist diese
Befürchtung allerdings begründet. Ich warne jeden Menschen, der aus einer
apoplekischen Familie stammt, sehr heiss zu baden und sage, er soll nicht
über 42 Grad gehen; ein Japaner findet das fast kühl, und selbst der früher
erwähnte deutsche freilich etwas japanisirte Landsmann hat in seinen Notizen
geschrieben: im lauen Bad von 42 Grad. Bei sehr alten Leuten habe ich gesehen,
dass die Apoplexie sich sehr rasch an ein heisses Bad angeschlossen hat,
so dass ich nicht wage, solchen heisse Bäder zu empfehlen. Dagegen scheint
Herzschwäche keine Contra-Indication zu sein. Ein deutscher Arzt, der sich
bei einer Operation eine schwere Infection zugezogen hatte, bekam u. A.
dabei auch einen ganz unregelmälsigen Puls; er hat aber doch Bäder genommen
bis zu 46 Grad, und es hat auf seinen Puls nicht die geringste nachtheilige
Wirkung gehabt. Trotzdem würde ich bei allen, die Klappenfehler haben,
von heissen Bädern abrathen. Ferner ist das heisse Bad direkt contraindicirt
bei organischen Erkrankungen des Nervensystemes, besonders bei Tabes und
Neuritis. Ich weiss nicht, ob das Klima Einfluss hat, ich selbst kann hier
ebenso heiss baden wie in Japan. Ich würde bleiben; man wird dann finden,
dass das Bad eine sehr erfrischende Wirkung hat. (Verlag
von Bergmann, Wiesbaden, 1893)
ライプチヒ大学の内科講師。明治9年(1876年)、ドイツ医学の導入を決めた日本政府に招聘され、東京医学校(現東京大学医学部)の内科教授となり、日本の医学の基礎を築く。西洋医学を伝導する一方で日本古来の温泉医療に感銘を受け、日本の温泉療法を世界に紹介する。明治13年に伊香保温泉(群馬県)、明治29、37年に草津温泉(群馬県)を視察し、温泉の医学的効用を研究する。本格的な温泉保養地を草津に建設しようとするが、草津町議会は満場一致でベルツの温泉引湯を受け入れなかった。明治38年に草津温泉研究を条件とした基金を寄付してドイツに帰国する。
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Erwin von Baelz 1849-1913
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